Cafe Palestine Freiburg e.V. ist ein politisch- kulturelles Forum, das über die Situation im Nahen Osten berichten, persönliche Schicksale vorstellen und namhafte Referenten zum Thema einladen möchte. Die kulturelle Vielfalt Palästinas soll durch kleine Konzerte, palästinensische Folklore, Literatur und Kunst gezeigt werden.

Dienstag, 23. Juni 2015

Familienministerium lügt - "Antwort" auf die Beschwerde von Cafe Palestine Freiburg

"Kann mal bitte jemand die Welt anhalten! Ich möchte aussteigen - mir ist schlecht!"

Grafik Werkstatt "Das Original"


Liebe Leserinnen und Leser,

Der Satz zu Beginn dieser Mail spiegelt die Gefühle wieder, die uns beim Lesen der "Antwort" vom Familienministerium anlässlich der Beschwerde von Cafe Palestine Freiburg vom 25. Februar 2015, überkamen. Wir hatten gegen den Ausschluss unseres Vereins von der trilateralen Canaan-Konferenz in Berlin im Dezember vergangenen Jahres protestiert.

Am 29.4.2015 erhielten wir auf diese Beschwerde die im Anhang im Original fotografierte "Antwort" im Auftrag der Familienministerin. Darin wird behauptet, dass ich als Vertreterin des Vereins an der Konferenz teilgenommen hätte und unsere Organisation "lediglich nicht auf dem Podium im öffentlichen Teil der Konferenz" präsentieren konnte.
Dies ist eine Lüge!

Noch am ersten Konferenztag, im Anschluss an die Diskussion mit allen Teilnehmerinnen, in der sich 2/3 der Anwesenden GEGEN einen Ausschluss von Cafe Palestine aussprachen, wurde mir von der Konferenzleitung mitgeteilt, dass ich an den World Cafes und Sitzungen der kommenden Tage nicht teilnehmen dürfte. (Dies kann durch entsprechendes Material belegt werden).
Das beispiellose Verhalten der Konferenzleitung, sich über den durch die Mehrzahl der Teilnehmerinnen geäußerten Wunsch hinwegzusetzen, ist ein weiteres trauriges Kapitel, zu dem es bis heute keine offizielle Stellungnahme der Konferenzleitung gegeben hat. 

In dem Brief des Ministeriums heißt es weiter: "Das BFSFJ hatte erst unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung von dem geplanten Auftritt Kenntnis erhalten und dem Veranstalter nahe gelegt, von einer Präsentation des Vereins Cafe Palestine Freiburg im öffentlichen Teil der mehrtägigen Veranstaltung abzusehen."
Dies ist eine Lüge!

Wie im Internet nachzulesen ist, hat das Ministerium die Konferenzveranstalter vor folgende Wahl gestellt : 

"Auf Druck des BMFSFJ hat der Veranstalter entschieden, das „Café Palestine Freiburg“ wegen israelfeindlichen Verhaltens auszuladen. Andernfalls hätten wir die von uns gewährten Fördermittel zurückgefordert und die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter der Konferenz beendet." (http://www.martinlejeune.com/?p=1088)

Die Originalmail mit diesem Zitat liegt mir vor.

Nun könnte man meinen, dass sich Frau Maltry, die Verfasserin der "Antwort" des Ministeriums, zumindest die Mühe gemacht hat, diesen zwar mit Lügen "verfeinerten", aber dennoch faden Brief individuell auf unsere Beschwerde hin verfasst zu haben.

Doch weit gefehlt!

Professor Weiland, der ehemalige Leiter des Arnold-Bergstraesser-Instituts für kulturwissenschaftliche Forschung an der Universität Freiburg, erhielt auf seinen Protestbrief gegen unseren Ausschluss  ein Schreiben, das zu fast 100 % mit dem Brief an Cafe Palestine Freiburg identisch ist.

Lesen Sie selbst. Im Anhang finden Sie alle Dokumente.

Für Cafe Palestine Freiburg ist dieses traurige Kapitel nun abgeschlossen. Das Ministerium kann sich entspannt zurück lehnen. Mögliche Befürchtungen, dass wir einmal mehr vor ein Gericht ziehen, um unsere demokratischen Rechte zu "erstreiten", waren sicher angebracht und begründet. Doch sind wir zwischenzeitlich der Meinung, dass unsere Woman-Power an anderer Stelle mehr gebraucht wird.

Wir sind in den vergangenen fünf Jahren mehr als einmal GEGEN Doppelmoral und Scheinheiligkeit und FÜR Grundrechte und Menschenrechte, GEGEN Feigheit und Angst und FÜR Mut und Zivilcourage eingetreten. Dies macht uns stolz.

Schöne Grüße sendet aus Freiburg
Gabi Weber



 
 
 
 

 

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